Melancholie nach dem Regen
Der Regen hat so viel reinigendes an sich. Gestern gab's jede Menge Gewitter und Thor donnerte durch den Nachthimmel. Heute ist der Himmel blau, durchsetzt mit kleinen weißen Wattewölkchen und in den Niederungen hängen noch Nebelschwaden. Wie meist entspricht das wieder einmal total meinen Gefühlen. Gestern war ein guter Tag, habe viel geschafft, interessante Gespräche geführt. Heute fühle ich mich gut und voller Tatendrang, trotzdem hängen diffuse Gedankenfetzen herum, die sich erst im Laufe des Vormittags lösen werden. Die Träume der Nacht sind noch präsent, völlig aufklaren kann sich mein Geist erst, wenn ihn der heutige Tag voll in Besitz nimmt und das Gestern vergessen ist. Das fühlt sich melancholisch an, ist es aber eigentlich nicht. Es wäre schön, wenn ich mir das öfter zugestehen könnte: ein bissl träumen, ein bissl langsam sein, gestrigem nachhängen...