Morgendämmerung

18.06.2012 06:54

Konnte nicht länger als bis halb vier schlafen und war dann ein halbe Stunde draußen. Es war mir gar nicht bewusst, dass es zu dieser Jahreszeit um vier Uhr schon dämmert und eine leichte Morgenröte aufzieht. Alles ist eingebettet in die vielen Vogelstimmen, die von Lebenslust und Geschäftigkeit künden. Meine Katze kam dann auch um halb fünf nach Hause, total fertig von den Aufregungen der Nacht. Wie so oft in diesem Leben beneide ich sie wieder einmal sehr und nehme mir vor, auch mal wieder eine halbe Nacht in Freien auf Abenteuertour zu verbringen. An allen Ecken leuchtet hell der Holunder hervor und seine Blüten flüstern "plück mich...". Das werde ich wie jedes Jahr rund um Sonnwend machen, diesmal wohl eher vorher, weil für den Donnerstag Regen vorhergesagt ist.

Ich habe ein aufregendes Wochenende hinter mir, erfüllt von wunderbaren Konzerten. Die SchülerInnen der Musikhauptschule haben sich wie jedes Jahr sehr ins Zeug gelegt, um ein gutes Abschlusskonzert zu bieten. Ich bin immer wieder begeistert, mit wie viel Enthusiasmus und Kreativität die MusiklehrerInnen für neue, spannende Auftritte sorgen. Diese Konzerte möchte ich nicht missen.

Dann gab's am Freitag noch das Stars n' Stripes-Konzert der Old Generation - mitreißend, stimmungsvoll, lässig wie immer. Die "alten" sind halt immer noch die Besten. Da kommt es nicht auf Perfektion an, sondern auf das Lebensgefühl unserer Jugend. Das Schwingen in solch angenehmen Erinnerungen ist für mich immer Balsam für die Seele. Ein Teil von meiner Arbeit meine Lebensgeschichte positiv zu schreiben, das kann ich nur jeder/m empfehlen. Die Vergangenheit ist nur dann triste, wenn wir uns vorwiegend an die tristen Begebenheiten erinnern. Sie kann aber auch immer wieder ein Quell der Lebensfreude sein, die bis ins Jetzt wirkt.

Am Samstag war ich dann auf Albertos Schmuckstandl beim Afromeeting in Innsbruck. Wieder ein ganz besonderes Lebensgefühl, was mir da begegnet ist. Die vielen Fans, die da 3 Tage am Olympiagelände campen, leisten es sich einfach, sich wie Kinder zu fühlen. Sie geben sich voll Spiel, Spaß und guter Laune hin. Überall sieht man Menschen, die Musik machen, trommeln, grillen, jonglieren, mit Feuer spielen, Kunstrad fahren oder mit einem kleinen Motorrad herumfetzen, sich mit Wasser bespritzen... Dazwischen der bunte Markt mit so vielen schönen Dingen aus aller Welt. Faszinierend auch der Körperschmuck, den man zu Gesicht bekommt. Es war ja ein irr heißer Tag und fast alle haben so wenig als möglich angezogen. Da sieht man unendlich viele Tattoos, Piercings, bunte Haarfarben, Rastazöpfe, etc. Es tut mir gut, mal wieder mit dem Standl unterwegs zu sein, da sehe ich wieder einmal, dass es keine Normalität gibt, sondern dass wir, der Göttin sei Dank, alle unterschiedliche Individuen sind und jede/r seine eigene Schönheit und Lebenseinstellung in diese Welt mitbringt.