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Total entspannt
15.07.2012 14:58Melde mich zurück aus meiner ersten Sommerpause im heurigen Jahr. Das letzte Monat war sehr intensiv - in beide Richtungen: zuerst war ganz viel los und dann habe ich in meinem Urlaub rein gar nichts mehr getan (zumindest subjektiv so empfunden). Wie beim Wetter so ist's auch bei mir bisher ein Sommer der Extreme.
Mitte Juni hat sich alles um meine Kinder gedreht - Firmung, Reisen, Arztbesuche, verwirrende Diagnosen, große Entscheidungen... Alles geballt. Da blieb mir um den 21.6. keine Zeit für eine geruhsame Sonnwendfeier. Die hab ich dann allerdings nachgeholt - am 25. Juni war ich endlich ganz allein und alle Wogen waren geglättet. So konnte ich den ganzen Tag tanzen, singen, räuchern, Rituale feiern und hab mir dann am Abend ein schönes Feuer gemacht, um all den Druck der vorhergehenden Tage loslassen zu können.
Die folgenden Tage waren äußerst arbeitsintensiv, weil ich für meinen Juliurlaub ein wenig vorarbeiten musste. Das schöne Wetter hat mich allerdings dafür entschädigt - Mittagspausen im Grünen und spontane Grillabende mit meiner Familie:
Am 6. Juli war es dann endlich so weit: ab 14h hatte ich Urlaub und begann mich zu entspannen. Allerdings hat das länger gedauert, als ich erwartet hatte. Daran merkte ich meine doch größere An- und Verspannung der letzten Wochen. Ich brauchte nahezu 2 Tage, um so richtig ins Urlaubsgefühl zu kommen. Aber dann hat's voll gegriffen: ich habe sämtliche Belastungen und Verpflichtungen abgeschaltet und bin in eine andere Welt abgetaucht. Mit dabei waren zwei wunderbare Tage in Bayern: Englischen Garten genießen, Stadtbummel in München, Energietanken bei der Keltenschanze in Utting, Schwimmen am Ammersee.
Den Rest der Woche habe ich extrem entspannt, jeden Tag bis fast mittags geschlafen, den ganzen Tag dann viel gelesen, ein wenig gekocht, ein bissl Terrasse sitzen im Regen - insgesamt einfach wunderbar. Zur Belohnung gab's dann auch noch einen doppelten Regenbogen!! Jetzt freu ich mich schon auf die kommende Arbeitswoche, alle meine Energien sind wieder da!
Morgendämmerung
18.06.2012 06:54Konnte nicht länger als bis halb vier schlafen und war dann ein halbe Stunde draußen. Es war mir gar nicht bewusst, dass es zu dieser Jahreszeit um vier Uhr schon dämmert und eine leichte Morgenröte aufzieht. Alles ist eingebettet in die vielen Vogelstimmen, die von Lebenslust und Geschäftigkeit künden. Meine Katze kam dann auch um halb fünf nach Hause, total fertig von den Aufregungen der Nacht. Wie so oft in diesem Leben beneide ich sie wieder einmal sehr und nehme mir vor, auch mal wieder eine halbe Nacht in Freien auf Abenteuertour zu verbringen. An allen Ecken leuchtet hell der Holunder hervor und seine Blüten flüstern "plück mich...". Das werde ich wie jedes Jahr rund um Sonnwend machen, diesmal wohl eher vorher, weil für den Donnerstag Regen vorhergesagt ist.
Ich habe ein aufregendes Wochenende hinter mir, erfüllt von wunderbaren Konzerten. Die SchülerInnen der Musikhauptschule haben sich wie jedes Jahr sehr ins Zeug gelegt, um ein gutes Abschlusskonzert zu bieten. Ich bin immer wieder begeistert, mit wie viel Enthusiasmus und Kreativität die MusiklehrerInnen für neue, spannende Auftritte sorgen. Diese Konzerte möchte ich nicht missen.
Dann gab's am Freitag noch das Stars n' Stripes-Konzert der Old Generation - mitreißend, stimmungsvoll, lässig wie immer. Die "alten" sind halt immer noch die Besten. Da kommt es nicht auf Perfektion an, sondern auf das Lebensgefühl unserer Jugend. Das Schwingen in solch angenehmen Erinnerungen ist für mich immer Balsam für die Seele. Ein Teil von meiner Arbeit meine Lebensgeschichte positiv zu schreiben, das kann ich nur jeder/m empfehlen. Die Vergangenheit ist nur dann triste, wenn wir uns vorwiegend an die tristen Begebenheiten erinnern. Sie kann aber auch immer wieder ein Quell der Lebensfreude sein, die bis ins Jetzt wirkt.
Am Samstag war ich dann auf Albertos Schmuckstandl beim Afromeeting in Innsbruck. Wieder ein ganz besonderes Lebensgefühl, was mir da begegnet ist. Die vielen Fans, die da 3 Tage am Olympiagelände campen, leisten es sich einfach, sich wie Kinder zu fühlen. Sie geben sich voll Spiel, Spaß und guter Laune hin. Überall sieht man Menschen, die Musik machen, trommeln, grillen, jonglieren, mit Feuer spielen, Kunstrad fahren oder mit einem kleinen Motorrad herumfetzen, sich mit Wasser bespritzen... Dazwischen der bunte Markt mit so vielen schönen Dingen aus aller Welt. Faszinierend auch der Körperschmuck, den man zu Gesicht bekommt. Es war ja ein irr heißer Tag und fast alle haben so wenig als möglich angezogen. Da sieht man unendlich viele Tattoos, Piercings, bunte Haarfarben, Rastazöpfe, etc. Es tut mir gut, mal wieder mit dem Standl unterwegs zu sein, da sehe ich wieder einmal, dass es keine Normalität gibt, sondern dass wir, der Göttin sei Dank, alle unterschiedliche Individuen sind und jede/r seine eigene Schönheit und Lebenseinstellung in diese Welt mitbringt.
Liverollenspiele
14.06.2012 06:59Bin heute um Mitternacht mit Kopfweh aufgewacht, weil ich mich meine diveresen Rollen geplagt haben - Organisatorin im Betrieb, Organisatorin zuhause, Organisatorin für meinen selbständigen Mann und meine Kinder mit ihren vielen Terminen in Schule und sonstwo... In der Nacht fühle ich mich manchmal ziemlich aufgerieben zwischen unterschiedlichsten Prioritäten. Da hab ich dann gegen meine Gewohnheit mitten in der Nacht den Fernseher eingeschaltet und traf zufällig auf eine Reportage über Liverollenspiele. Menschen treffen sich da an Wochenenden auf großen Events und schlüpfen in Fantasyrollen wie Orks, böse Feen, Ritter, Mittelalterbauern und spielen mit einem gigantischen Drehbuch ein Rollenspiel. Unwahrscheinlich mit welchem Aufwand da gearbeitet wird: Tonnen an Material wird angekarrt (für Gebäude, Zelte, Kampfarenen), Regieassistenten, Techniker, Sicherheitsleute, Ambulanzen, alles ist da - für nur 2-3 Tage. Es kommen tausende von Spielern, die alle nach einem vorgegebenen Spielplan agieren, wobei es sehr viele unterschiedliche Schauplätze gibt, die in einer Geschichte zusammenhängen. Die Kostüme sind verblüffend perfekt. Die Darsteller berichten von einem unglaublichen Eintauchen in andere Seinszustände, vor allen die Darstellung des Bösen sei eine enorme Herausforderung: Schlechtsein nach Drehbuch.
Das ganze finde ich faszinierend, es zeigt auf jeden Fall, dass viele Menschen das Bedürfnis haben, ihre Rolle zu wechseln. Vielleicht steckt bei manchen dahinter eine Sehnsucht, ihre Rolle ganz zu wechseln, am liebsten ganz ans andere Polende zu schwimmen. Ich muss erst noch mehr darüber nachdenken, um herauszufinden, wie's bei mir da so steht. Meine Sehnsucht nach der "dunklen Seite" besteht schon mein Leben lang - ich konnte und wollte sie allerdings kaum ausleben. Wer weiß, vielleicht ist ein Liverollenspiel eine Gelegenheit da in seiner Seele fündig zu werden, welche Bedürfnisse wirklich erfüllt werden wollen.
Träume
11.06.2012 06:59Bin heute etwas später aufgestanden und war dadurch kurz vorm Wecker klingeln in einer intensiven Traumphase. Das Austehen fällt leichter, wenn man nicht gerade träumt, aber die Träume haben den Vorteil, dass sich dadurch die "reale" Welt etwas relativiert. Alles was im Traum da ist, ist doch auch irgendwie real. Es ist Teil unseres Unterbewussten, Teil unserer Seele, und darf selten ans Tageslicht. Heute ist's da bei mir drunter und drüber gegangen - es ging um verlorene und wiedergefundene Wege, alte und neue Lieben und Sehnsüchte, Kommunikation mit Tieren und Menschen. Ich habe das Gefühl, dass ich innerhalb einer ganz kurzen Traumphase (vielleicht 1/2 Stunde) Wochen an Erlebnissen hatte. Das ist auf jeden Fall eine Bereicherung. Sie macht mich nachdenklich und erstaunt mich. Ich merke, dass ich noch immer im entspannten Alpha-Zustand bin (der Zustand beim Einschlafen und Aufwachen) und nicht ganz so schnell zurück muss in die klare Alltagswelt. Das fühlt sich irgendwie gut an.
Vielfalt
10.06.2012 08:04Gestern war Samstag und ein Tag des Genusses. Zum Frühstück Bananen-Erdbeerbrot (siehe Rezepte) mit Kaffee, mittags eine Fülle von türkischen Köstlichkeiten, die wir von der verregneten Kermes in Imst geholt haben (das Fest läuft noch bis heute Abend). Da gab's gebratene Forelle, scharfe Köfte (kleine faschierte Leibchen), Spieße mit Faschiertem, Fladenbrot mit Kebap, gebratene pikante Grießnockerln, gefüllte Weinblätter, allerlei süße Köstlichkeiten - ein Fest für die Geschmacksnerven. Schön, dass meine ganze Familie da voll dabei ist und wir solche Sachen gut gemeinsam genießen können. Nachmittags waren wir dann noch im Kino (Men in Black 3 - wir lieben solche futuristischen Actionfilme!) und danach ein gemütlicher Fußballabend mit dem Spiel Deutschland-Portugal. Ich liebe Wochenende!
P.S.: Ich liebe den Titelsong zum Film von Pit Bull!! Die Verbindung der 60-er mit dem Heute, einfach genial.
Ambivalenz - beides zählt
06.06.2012 07:09Himmel um sieben Uhr morgens
Die Sonne kündigt sich an
Die drei Grazien in meinem Büro
Gestern war wieder einmal ein sehr abwechslungsreicher Tag, der mir gezeigt hat, wie ambivalent das Leben ist. Wir verwenden das Wort Ambivalenz oft nur als Sinnbild für Unentschlossenheit, Zwiespältigkeit - aber es heißt so viel mehr: beides zählt!
Habe gestern viel Büroarbeit zu Hause erledigt, auf Wunsch schon wieder einmal Pizza gemacht, mit einer lieben Freundin telefoniert, eine alte verlorene Freundin wiedergetroffen, meiner Tochter beim Singen zugehört und am Abend versucht, mich vom Alltag auszuklinken und ganz bei mir zu sein. Das alles war wichtig und hatte an diesem Tag auch Platz. An anderen Tagen aber nimmt es mir fast den Atem, wenn ich so viel unterschiedliches "unter einen Hut" bringen will. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich Prioritäten setzen will, aber das funktioniert nicht. Mein Leben ist und bleibt ambivalent - alles zählt!
Missgunst
25.05.2012 06:42Überall begegnen mir gerade Zeichen von Missgunst. Es scheint für viele Menschen schwer zu sein, anderen etwas zu gönnen. Dabei handelt es sich nicht nur um Güter oder Glück, das wir einem nicht gönnen. Auch Dinge wie das Gesicht wahren, seine Ruhe haben wollen, neutral bleiben dürfen - oft schwierig, damit durchzukommen, wenn an deiner Seite jemand steht, der dir's nicht gönnt. Dabei wäre es so einfach, wenn sich jede/r um sich selbst und seine/ihre eigenen Probleme kümmern würde. Für mich wird das heute wieder mal zum Tagesmotto: mich um mich kümmern, andere sein lassen, wie sie sind, fröhlich nach vor schauen und nicht beleidigt zurück. Warum ich heute gerade darauf komme? Zum einen gehen in meiner Arbeitsstätte gerade die Wogen in diese Richtung hoch, zum anderen würde ich den Trackshitters gönnen, dass man sie in Ruhe ihr Gesicht wahren lässt, und dann ist da noch die heutige große Familiensippenfeier, auf die ich fröhlich blicken will....
Melancholie nach dem Regen
24.05.2012 06:51Der Regen hat so viel reinigendes an sich. Gestern gab's jede Menge Gewitter und Thor donnerte durch den Nachthimmel. Heute ist der Himmel blau, durchsetzt mit kleinen weißen Wattewölkchen und in den Niederungen hängen noch Nebelschwaden. Wie meist entspricht das wieder einmal total meinen Gefühlen. Gestern war ein guter Tag, habe viel geschafft, interessante Gespräche geführt. Heute fühle ich mich gut und voller Tatendrang, trotzdem hängen diffuse Gedankenfetzen herum, die sich erst im Laufe des Vormittags lösen werden. Die Träume der Nacht sind noch präsent, völlig aufklaren kann sich mein Geist erst, wenn ihn der heutige Tag voll in Besitz nimmt und das Gestern vergessen ist. Das fühlt sich melancholisch an, ist es aber eigentlich nicht. Es wäre schön, wenn ich mir das öfter zugestehen könnte: ein bissl träumen, ein bissl langsam sein, gestrigem nachhängen...
Thema des Tages
22.05.2012 07:05Heute ist mein Tagesmotto: Sortieren,ordnen, erledigen, ablegen - oder anders ausgedrückt: Formen finden, erschaffen, zum Abschluss bringen. Immer wieder stoße ich auf das Wunder der Gestalt, auch K.P. Liessmann spricht in seinem Buch über Schönheit viel von der Gestalt. Der Mensch nimmt Ganzheiten absolut positiv wahr, ohne Rücksicht auf den Inhalt. So geht es mir auch in meinem Büro, egal ob privat oder dienstlich. Alles, was eine Form, eine Gestalt bekommt, nehme ich als positiv wahr. Alles, was ich angefangen habe und was gleichzeitig einen Plan zur Vollendung in sich trägt. Auf das habe ich in letzter Zeit oft zu wenig geachtet. Mal schauen, wie es mir heute damit ergeht.
post Muttertag
14.05.2012 07:10Schön war's gestern. Morgens Muttertagsfreuden mit meinen Kindern, Nachmittags Muttertagsfeier mit meiner Mutter - und am Abend Muttertagsclinch mit meinem Mann... Es ist schon eigenartig, ich kann mich an wenig Feiertage ohne Konflikte erinnern. Vielleicht weil an diesen Tagen alles besonders gut laufen soll, damit produziert man oft das Gegenteil. Diese sind oft wie die Zusammenfassung des aktuellen Lebens, und in keinem Leben funktioniert heile-Welt-spielen auf Dauer. Selbst wenn alles noch so schön geregelt ist, irgendwann kommen Dämpfer und die Energie wird blockiert oder zumindest ins Ungleichgewicht gebracht. So war's auch gestern an meinem Muttertag. Aber wie im normalen Leben, so will ich auch die Dämpfer an Feiertagen in erster Linie positiv als Lernaufgaben sehen. Und zu lernen gibt's jede Menge. Gestern habe ich gelernt, dass Menschen oft eine tiefe Verletzlichkeit in sich tragen, die durch Schuldzuweisungen sofort aufbrechen kann und den ganzen Frust über jegliche Selbstzweifel explosionsartig in alle Richtungen schleudert. Wenn man da gerade daneben steht, dann heißt's in Deckung gehen. Indem man aber erkennt, dass da ein Mensch nur mit sich selber kämpft, kann man den scheinbaren Angriffen einfach ausweichen, anstatt sie mit Gegenschlägen zu kontern. Und wenn die Explosion vorbei ist, dann beruhigt sich der Organismus ganz von selbst.